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Unterrath wird vom Roller-Chaos überrollt. Hunderte Leih-Gefährte verengen Bürgersteige, blockieren Radwege, liegen am Straßenrand oder verschandeln Grünanlagen. Kennen die Nutzer die Verkehrsregeln nicht? Handeln sie rücksichtslos? Wollen sie andere provozieren?  Finden sie das witzig? Oder sind umgekippte und quergestellte Fahrzeuge die Folge von Vandalismus, Wut und Protest?

Acht Unterrather Vereine, darunter federführend der RVDU, haben  in einem gemeinsamen Brief an Oberbürgermeister Keller, Bezirksbürgermeisterin Schentek und Verkehrsdezernent Kral  ein Ende des Free-Floating-Systems von E-Scooter & Co., ein strikteres Vorgehen gegen das Park-Chaos und mehr kleinere Abstellflächen gefordert. Lesen Sie dazu die Pressemitteilung.

 

Inhaltsverzeichnis (Die Fotos stellen Situationen dar, die inzwischen im Stadtbezirk „normal“ sind.
                                               Keine dieser Aufnahmen wurde gestellt oder manipuliert.)
Wo dürfen E-Scooter geparkt werden?
Was sind die schlimmsten Verstöße?
Was tun Stadt und Polizei?
Wann kommen Mobilitäts-Stationen in Unterrath?

Airport-City als Vorbild?
Welche Modelle gegen das Abstellchaos gibt es noch?

 

Wo dürfen E-Scooter geparkt werden?

haltverbotSeit 2019 können E-Scooter in Düsseldorf im öffentlichen Straßenraum gemietet und nach dem so genannten Freefloating-System („frei schwebend“ – also nicht an einer bestimmten Station) abgestellt werden. Alle Vermieter weisen darauf hin, dass dadurch nicht andere Menschen und Fahrzeuge behindert oder gefährdet werden dürfen. Das gilt insbesondere auf Fuß- und Radwegen, vor und auf taktilen Markierungen und Blindenleitsystemen. Untersagt ist das Abstellen dieser Kleinkraftfahrzeuge auch dort, wo für alle Fahrzeuge ein absolutes Halteverbot gilt, in Fußgängerzonen, Haltestellen, Parks usw.

Die Gesamtflotte allein dieser „Kleinkraftfahrzeuge“ beträgt nach einer Mitteilung des Presseamts der Stadt 8.400 Fahrzeuge (Stand: Februar 2023). Darin heißt es auch: „In der Realität brachte das neue Sharing-Angebot auch erhebliche Probleme mit sich. Die E-Scooter werden oft ordnungswidrig gefahren und verbotswidrig abgestellt.“

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Was sind die schlimmsten Verstöße?

Rücksichtsloses Fahren und Abstellen mitten auf Geh- oder Radwegen, in Rheinbahn-Haltestellen und manchmal sogar auf Fahrbahnen.

Dadurch Behinderung und Gefährdung von Fußgängern insbesondere von Rollstuhlfahrern, Sehbehinderten, kleinen Kindern auf Rädern, Menschen mit Kinderwagen oder Rollator.

Fahren zu Zweit oder gegen die Fahrtrichtung. Fahren unter Alkohleinfluss (0,3 Promille und mehr), Fahrerflucht.           Zum Inhaltsverzeichnis

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Was tun Stadt und Polizei?

Polizei und Ordnungsbehörden können diesen Verkehr nicht lückenlos überwachen. Sie sind auf „Zufallsfunde“ angewiesen und richten in unregelmäßigen Abständen Schwerpunktkontrollen etwa gegen Alkoholsünder ein. Ansonsten sind die Fahrzeuge so wendig, dass ihnen z. B. Streifenwagen oft nicht folgen können. Auch Unfall-Betroffene haben bei Fahrerflucht meist keine Chance, den Verursacher zu schnappen oder das kleine Kennzeichen zu entziffern.       Zum Inhaltsverzeichnis

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Wann kommen Mobilitäts-Stationen in Unterrath?

Mit dem Eigenlob „Vernetzte Mobiliät, 100 SharingStationen“ verweist die Stadt im August 2023 auf ihr bisheriges Engagement für Ordnung und Sicherheit beim Parken der Leihfahrzeuge und hat dazu ein Filmchen in Youtube bereitgestellt. Das englische Wort Sharing bedeutet „teilen“, an einer SharingStation stehen also Fahrzeuge, deren Nutzung man mit anderen teilt. In Düsseldorf liegt die nördlichste offizielle Station in Höhe der Kleverstraße. Weitere 18 sollen zwischen Herbst 2024 bis 2026 in Pempelfort, Derendorf und Golzheim entstehen. Unterrath muss also wohl noch lange warten. Zuständig für Planung und Realisierung des Systems ist Connected Mobility Düsseldorf GmbH, kurz CMD, eine 100 %-Tochter der Landeshauptstadt. Aktuell fühlt sie sich auf ückfrage nicht zuständig für das Chaos in Unterrath.

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Airport-City als Vorbild?

dus hubIn der zu Unterrath gehörenden Airport-City gibt es inzwischen so genannte „DUSsharing hubs“ (frei übersetzt: Verteiler für Sharing-Fahrzeuge). Dazu wurden Auto-Parkplätze für das Abstellen von E-Scootern und Rollern umgewidmet. Und das scheint zu funktionieren. Denn das Areal gehört zum Privatgelände des Flughafens und wird von einem eigenen Verkehrsdienst überwacht.

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Welche Modelle gegen das Abstell-Chaos gibt es noch?

In Paris wurden Mietfahrzeuge inzwischen verboten. Gelsenkirchen fordert ein – rechtlich umstrittenes - Anmeldesystem, bei dem die Identität der Nutzer per Ausweis oder Führerschein nachgewiesen werden muss. Dann könnte man ihn bei Verkehrsverstößen unmittelbar belangen. In Istanbul müssen Fahrzeuge mit dem am Rahmen befestigten Kabelschloss an Masten, Pfosten oder anderen festen Einrichtungen angeschlossen werden. Sonst drohen hohe Strafen.              Zum Inhaltsverzeichnis

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