Aktualisiert: Januar 2020
Jetzt steht fest: Das Unterrather Hallenbad wird abgerissen. Der Ersatz-Neubau kommt auf die Fläche des bisherigen REWE-Marktes an der Ulmenstraße. Das ist zwar in Derendorf, gehört aber für viele Unterrather „gefühlt“ zu ihrem Stadtteil.
Die Diskussion um neue Konzepte rund um den alten Standort zwischen Kalkumer Straße, Eckenerstraße, Mettlacher Straße und einem Teil der Zaberner Straße ist in der Politik und der Bevölkerung entbrannt.
Der RVDU setzt sich für die Gestaltung eines attraktiven, belebteren Unterrather Zentrums ein. Die bisherigen Angebote Stadtbücherei, Zentrum Plus und VHS sollten um neue Nutzungen wie Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen und Freizeitbereiche ergänzt werden.
Noch im 1. Halbjahr 2020 wird ein weiterer öffentlicher Workshop die Wünsche von Bürgern und Geschäftsleuten ausloten.
So soll das bisherige Areal von toom, Tankstelle und Rewe bebaut werden: Links der neue REWE-Supermarkt, rechts das Hallenbad mit Schulbus-Haltestelle, dahinter Parkplätze. Rechts schließt sich das Großmarkt-Gelände an. Animation: baues architekten/Beschriftung Budde
3. Der 1. Workshop am 6.11.2018
3a Bericht der RVDU-Vorsitzenden Luzia Busemann
(Fotos- und Grafiken lassen sich durch KLICK vergrößern)
1. Rat der Stadt entschied gegen Votum der Bezirksvertretung 6
Der Rat der Stadt Düsseldorf hat am 19.09.2019 die Verlagerung des Hallenbad-Standortes von der Mettlacher Straße auf das REWE-Supermarkt-Grundstück an der Ulmenstraße beschlossen. Rewe baut auf dem benachbarten toom-, Tankstellen- und Waschstraßengelände an der Ecke Ulmenstraße/An der Piwipp einen neuen, großflächigen Markt. Der toom-Baumarkt ist bereits seit dem Brand am 5. Mai 2019 geschlossen, Ende Januar 2020 stellte die Tankstelle ihren Betrieb ein.
Der Rat der Stadt überstimmte in der Standortfrage die Bezirksvertretung 6. Die Politiker hatten die von der Verwaltung vorgeschlagene Verlegung des Schwimmbades mit den Stimmen von CDU, FDP und DIE LINKE gegen die Stimmen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN abgelehnt. Der neue Standort liegt jetzt im Stadtbezirk 1, in Derendorf, unmittelbar an der Stadtteilgrenze zu Unterrath.
Die Beschlussvorlage mit der ausführlichen Begründung können Sie HIER herunterladen
Der Stadtplan-Ausschnitt zeigt eine Übersicht über die vier Plangebiete, die anfangs in einem Bebauungs-
plan-Verfahren zusammengefasst wurden.
Plangebiet 1 betrifft die Fläche rund um das bestehende Hallenbad in Unterrath.
Die Plangebiete 2 und 3 beziehen sich auf die Häuser an der Ecke Kalkumer-, Ulmenstraße, Thewissenweg und An der Piwipp.
Sie wurden inzwischen aus dem Bebauungsplan herausgenommen. Mit dem Eigentümer der beiden heruntergekommenen Immobilien laufen derzeit Gespräche über die zukünftige Gestaltung. Ob hier noch die Idee für ein "Unterrather Tor" umgesetzt wird, ist fraglich.
Plangebiet 4 betrifft die Gesamtfläche zwischen Ulmenstraße und Mercedeswerk. Sie umschließt das Areal südlich der "Piwipp" mit Rewe, Toom, Trinkgut und Aldi bis Mercedes, nicht aber den daneben liegenden Großmarkt, für den es eine eigene Planung geben wird.
3. Der 1. Workshop am 6. November 2018
Die Bezirksvertretungen 6 (zuständig u. a. für Unterrath) und 1 (zuständig u. a. für Derendorf) hatten die „Öffentlichkeitsbeteiligung in Form eines Workshops“ beschlossen. Dabei konnten sich die Bürger zu unterschiedlichen Planungskonzepten äußern.
Der RVDU hatte im Vorfeld mit einem Flyer über die Planungsgrundlagen informiert und zur Teilnahme am Workshop aufgerufen. (Download Flyer).
Mit einem Andrang mehr als 250 Bürgern hatte die Stadtverwaltung nicht gerechnet, und so entschuldigte sich Cornelia Zuschke, Beigeordnete für Planen, Bauen und Mobilität (Foto: Stadt Düsseldorf) als erstes für diese falsche Einschätzung. Sie betonte, dass es noch keine politischen Beschlüsse gebe, und forderte die Zuhörer auf, ihre Meinungen, Vorschläge, Wünsche und Ideen im Anschluss an die Vorstellung der Pläne zu äußern, damit diese bei den anschließenden Planungen der Stadt mit einbezogen werden könnten.
3a. Bericht der RVDU-Vorsitzenden Luzia Busemann
Eine große Anzahl von Unterrather Bürgern machte aus meiner Sicht ganz klar deutlich:
Uns Unterrathern ist unser Stadtteil wichtig – wir kümmern uns!
Als erster Refernt wies Roland Kettler von der Bädergesellschaft Düsseldorf darauf hin, dass bei der Konzeption des neuen Hallenbades die Versorgung der Stadt mit Bädern im Blick sei und der Beirat für Vereine und Schulen sowie der Aufsichtsrat für Wirtschaftlichkeit und Effizienz an der Planung beteiligt seien. Es gebe nach der Bürgerbefragung im Jahr 2016 eine klare Positionierung für ein familienfreundliches Bad, das auch die Versorgung der Schulen und Vereine berücksichtige und barrierefrei gebaut würde. Da es in erreichbarer Nähe mit "Münstertherme" und "Düsselstrand" ein Spaßbad, Saunen und ein Gesundheitsangebot gebe, seien weder ein Außenbecken mit Rutsche noch Whirlpool und Sauna geplant, sondern lediglich ein 25-Meter-Schwimmbecken, ein Becken mit Hubboden und ein Kinderbecken.
Matthias Schmitz, Expansionsmanager von REWE stellte den Plan für einen neuen Supermarkt als Vollversorger für Unterrath vor, der als „Green building“ konzipiert würde, das regenerative Energien, Tageslichtbauweise, ökologische Baustoffe und eine Tragekonstruktion aus Holz berücksichtige. Die unmittelbare Nähe eines Hallenbades und die gemeinsame Nutzung von Parkplätzen könne er sich durchaus vorstellen.
Geschäftsführer Jung von „Berlinhaus“ und Architekt Malchow stellten die ursprünglichen Planungen für das sogenannte "Unterrather Tor" vor. "Berlinhaus", ein 50 Jahre altes Familienunternehmen, ist seit 23 Jahren Besitzer der Grundstücke an der Kalkumer Straße/Ecke An der Piwipp und Thewissenweg. Geplant seien auf beiden Liegenschaften Neubauten mit beträchtlichen Höhen. Die Planungsbilder sorgten eher für Ablehnung.
Zusammenfassung der Ergebnisse
Ungefähr ein Drittel der anfangs Anwesenden hörte sich zum Schluss des Workshops die Zusammenfassung der Ergebnisse an. Dabei ging es um diese Möglichkeiten:
Das Hallenbad bleibt am alten Standort: Dann soll nach den Wünschen der Bürger rundherum ein lebendiges Stadtteil-Zentrum für Wohnen, Einkauf, Gastronomie sowie einem Bürgersaal oder Versammlungsraum entstehen. VHS und Zentrum Plus sollen darin einbezogen werden. Die Verkehrssituation müsse bei der Planung unbedingt einbezogen werden.
Das Hallenbad verschwindet am alten Standort: Dann sollten zusätzlich zu den unter 1 vorgeschlagenen Planungen weitere Nutzungen geschaffen werden. Vorgeschlagen wurden u.a. Kino/Theater und Angebote für Kinder und Jugendliche,…
Das Hallenbad wird n i c h t an der Ulmenstraße gebaut: Für diesen Fall schlagen die Bürger für das frei werdende Grundstück des jetzigen REWE-Marktes eine Ansiedlung von Handwerksbetrieben/Gewerben und Grünflächen vor. Ob mit oder ohne Hallenbad - die Verkehrssituation müsse auch hier bei der Planung unbedingt einbezogen werden.
„Unterrather Tor“: Hier wurden hauptsächlich bezahlbare Wohnungen, Einzelhandel (Bäckerei,…) Gastronomie sowie Arztpraxen für in Unterrath fehlende Kinderärzte gewünscht, auf keinen Fall Büros, ein Hotel, ein Fitness-Center oder eine Spielhalle. Große Bedeutung hat für die Bürger die Anpassung an vorhandene Bautypen, die eine maßvolle Erhöhung der Eckbauten und nicht zu moderne Fassaden berücksichtigt. Häuser mit mehr als 8 Etagen werden abgelehnt.
Die Beigeordnete Cornelia Zuschke hat offensichtlich die Erkenntnis gewonnen, dass die Unterrather ein starkes Gemeinschaftsgefühl für "ihren" Stadtteil entwickelt haben. Sie habe wahrgenommen, dass die Wiederbelebung der oberen Kalkumer Straße ein wichtiges Anliegen sei. Außerdem sei ein weitreichendes Verkehrskonzept für alle Planungsbereiche wichtig. Man werde die Anregungen nun in die Planungen der Stadt einbeziehen.